Gründung der Kinemathek Le Bon Film26.06.2008
Mitteilung von Stadtkino Basel / Landkino:
Das Stadtkino Basel und das Landkino erhalten eine Schwester: Die Kinemathek Le Bon Film. Der Verein Le Bon Film - die Trägerschaft von Stadtkino Basel und Landkino - hat sich entschieden, ein Filmarchiv zu gründen, das in den kommenden Monaten aufgebaut wird.
Grundstock der Bestände der neuen Kinemathek Le Bon Film ist eine bedeutende Privatsammlung von 500 internationalen Filmklassikern auf 35mm-Kopien, die dank der Unterstützung von zwei Stiftungen erworben werden konnte. Mit diesem wichtigen Schritt will der Verein sicherstellen, dass das Programm des Stadtkino Basel und des Landkino auf dem derzeitigen hohen Niveau gehalten werden kann. Der Aufstieg vom Programmkino zum Filmarchiv wertet das Stadtkino Basel und das Landkino national und international auf und eröffnet neue Kooperationsmöglichkeiten mit bedeutenden Filmarchiven. Für die Schweizer Kinolandschaft, insbesondere für die Programmkinos, ist die verleihorientierte Kinemathek Le Bon Film zweifellos eine Bereicherung. Der Verein Le Bon Film vertieft und erweitert mit dem neuen Betätigungsfeld seine jahrelange Arbeit zur Erhaltung und Vermittlung des Kulturguts Film.
Mit der Gründung des verleihorientierten Filmarchivs Kinemathek Le Bon Film eröffnet der Verein Le Bon Film neben seinen beiden Spielstellen, dem Stadtkino Basel und dem Landkino, ein neues, drittes Betätigungsfeld. Grundstock der Bestände der neuen Kinemathek ist eine bedeutende Privatsammlung von 500 Filmen. Es handelt sich dabei vorwiegend um 35mm-Kopien internationaler Klassiker von den 20er-Jahren bis in unsere Tage. Die Sammlung soll in den kommenden Jahren laufend erweitert werden.
Für Le Bon Film ist dieser Schritt in mehrerer Hinsicht wichtig und zukunftsweisend: Einerseits kann die Sammlung direkt für das Stadtkino Basel / Landkino verwendet werden und ermöglicht so eine höhere Qualität der Programmgestaltung mit vollständigeren Reihen. Der Rückgriff auf die eigenen Bestände entlastet das Stadtkino / Landkino ausserdem personell und finanziell, da für die Filme aus der Kinemathek Le Bon Film die aufwändigen Recherchearbeiten und teuren Ausleihgebühren nicht anfallen. Zugleich wertet der Aufstieg vom Programmkino zum Filmarchiv das Stadtkino national und international auf und eröffnet neue Kooperationsmöglichkeiten mit bedeutenden europäischen Filmarchiven. In einer Zeit, in der Programmkinos in ganz Europa mit immer schlechterer Kopienerhältlichkeit und explodierenden Preisen kämpfen, ist ein erleichterter Kopienzugang dank eigener Sammlung für das Stadtkino Basel überlebensnotwendig.
Die Gründung der Kinemathek Le Bon Film stellt darüber hinaus für die ganze Schweizer Kinolandschaft, insbesondere natürlich für die Programmkinos und ihre Besucher, einen grossen Gewinn dar. Filme, die vorher nicht mehr erhältlich waren (in der Sammlung befinden sich viele seltene Kopien) könnten schon in naher Zukunft wieder über die Leinwände der spezialisierten Kinos flimmern. Damit kann dem kulturpolitischen Auftrag, der Bewahrung des filmhistorischen Erbes, in doppelter Hinsicht nachgekommen werden. Einerseits mit der Vermittlungsarbeit im Kino, andererseits neu mit der Bewahrung, Pflege und Sichtbarmachung des filmischen Materials, der Filmkopien selber.
Für die Region Basel kann eine Kinemathek mit regionaler, nationaler und internationaler Ausstrahlung ein wichtiges Prestigeprojekt darstellen, das sich bestens mit den derzeitigen kulturpolitischen Bemühungen vereinen lässt, den Filmstandort Nordwestschweiz aufzuwerten. Zudem können beispielsweise zwischen der Kinemathek Le Bon Film und dem Institut für Medienwissenschaften oder eikones. NFS Bildkritik Macht und Bedeutung der Bilder (beide an der Universität Basel angesiedelt) im Bereich der Wissenschaft und Forschung neue Kooperationen entstehen.
Mit der Gründung der Kinemathek Le Bon Film ist ein Start-Investitionsbedarf für den Ankauf der Sammlung, für die Betriebsmittel und das erste Betriebsjahr von CHF 600'000.- verbunden. Durch Zuwendungen der Stiftung GGG - Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige sowie der Stiftung zur Förderung der Lebensqualität in Basel und Umgebung ist es dem Verein Le Bon Film gelungen, bereits die Hälfte der Gründungskosten zu decken. Der Betrieb der Kinemathek Le Bon Film wird ab dem zweiten Jahr mit CHF 80'000.- jährlich unterstützt werden müssen. Der Verein ist auf Grund von Vorgesprächen mit den Kulturabteilungen der beiden Basel zuversichtlich, dass es gelingen wird, die restlichen Gründungskosten sowie das jährliche Defizit durch Beiträge der Kantone zu finanzieren.
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