Verband Schweizer Filmklubs und nicht-gewinnorientierter Kinos
Association suisse des ciné-clubs et des cinémas à but non lucratif
Associazione svizzera dei circoli del cinema e dei cinema senza scopo di lucro
Swiss Association of Film Societies and Non Profit Cinemas

Histoire du cinéma suisse 1966-200002.05.2007

Vor genau zwanzig Jahren erschien die Geschichte des Schweizer Films 1895-1965. Heute steht die Cinémathèque suisse, das Schweizer Filmarchiv in Lausanne, vor der Herausgabe einer umfangreichen Fortsetzung dieses Buchs, das die Produktionsjahre 1966 bis 2000 in zwei Bänden von insgesamt 1600 Seiten und mit 600 Schwarzweissaufnahmen darstellt. Das Werk enthält eingehende Kommentare zu insgesamt 1220 Titeln. Darunter finden sich selbstverständlich die Filme von so namhaften Autoren wie Alain Tanner, Michel Soutter, Claude Goretta, Daniel Schmid, Markus Imhoof, Fredi M. Murer oder Richard Dindo. Daneben sind aber zahlreiche weitere Produktionen erfasst, Spielfilme, Dokumentarfilme, reines Kommerzkino oder von Filmemachern realisierte Fernseharbeiten von über 50 Minuten Länge. Das ambitionierte Verlagsprojekt wurde 1997 von der Cinémathèque in Zusammenarbeit mit der Abteilung Filmwissenschaft an der Universität Lausanne initiiert und soll ein zuverlässiges Sachbuch sowohl für Historiker und Programmgestalter wie für Cinephile und das breite Publikum werden. Ein solches Unternehmen war nur mittels Unterstützung durch den Schweizerischen Nationalfonds möglich, der die langjährige, unter der Leitung von Hervé Dumont, Direktor der Cinémathèque suisse, und Prof. Maria Tortajada ausgeführte Arbeit von sechs Filmstudiumsabsolventen finanzierte. Das Buch übernimmt Methode und Organisationsprinzipien des vorangegangenen Bandes. Jeder Film ist also mit genauer Stabliste, Inhaltsangabe, Informationen zur Produktions-, Dreh- und Rezeptionsgeschichte, Bibliografie usw. versehen. Dazu kommen unzählige Anekdoten, Verlautbarungen und Zwischenfälle, die das «Abenteuer» des einheimischen Filmschaffens markieren. Mit der systematischen Erfassung der Schweizer Produktion jener Jahre füllt das Werk eine wichtige Lücke. Trotz internationaler Anerkennung ist der sogenannte « neue Schweizer Film » paradoxerweise publizistisch weit weniger dokumentiert als das Filmschaffen der früheren Jahrzehnte. Bis heute waren manche faktischen Informationen sogar nur in den Akten der Cinémathèque in Lausanne und Zürich zugänglich. Aus logistischen und aus Personalgründen erscheint das Werk zunächst nur in der französischen Originalfassung. Eine deutschsprachige Edition wird ab 2008 in Angriff genommen. Erscheinungstermin: Filmfestival Locarno 2007 Subskriptionspreis von CHF 80.- bis 10. August 2007. Bestellung: Cinémathèque suisse, Lausanne oder Editions Gilles Attinger SA, Hauterive.

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